Eine Ausstattung an Orff- und Schlaginstrumenten für das Musizieren mit einer Gruppe sollte folgende wichtige Anforderungen erfüllen:

Einfache Handhabung der Instrumente
Diese Anforderung erfüllen Orff- und Schlaginstrumenten in hervorragender Weise und sind wohl auch aus diesem Grunde weltweit beliebt.

Hoher Ausnutzungsgrad der Instrumente
Es macht zum Beispiel wenig Sinn, 4 Vibraslaps anzuschaffen. Diese Instrumente können bei Liedbegleitungen voraussichtlich nicht so häufig eingesetzt werden, wie vergleichsweise Handtrommeln.

Den Tonraum der Singstimme abdecken
Ein Instrumentarium, nur bestehend aus vielen verschiedenen Sopran-Glockenspielen, kann zum Beispiel den Gesang einer 1. Grundschulklasse nicht wirkungsvoll unterstützen. Diese Instrumente liegen nämlich ca. 2 Oktaven über der Kinderstimme. Tenor-Alt Xylophone oder Tenor-Alt Metallophone sind deshalb hier besser geeignet.

Das Spielen von Melodien und Grundkadenzen in Dur und Moll ermöglichen
Dur- und Moll-Tonarten sind weltweit sehr verbreitet und besonders in Europa fester Bestandteil der Musikkultur. Diatonische Orff-Instrumente sind in der Regel mit den Tönen c, d, e, f, g, a und h ausgestattet. Zuzüglich sind die Töne fis und b beigefügt.

Damit können Grundkadenzen (Tonika, Subdominante, Dominante) in C-Dur, F-Dur und G-Dur gespielt werden und in den dazu gehörigen paralellen Moll-Tonarten: a-Moll (natürlich), d-Moll (natürlich) und e-Moll (natürlich).

Dies ist zugleich Voraussetzung für die Liedbegleitung mit Akkorden.

Rein pentatonische Instrumente besitzen keinen Leitton. Sie sind deshalb begrenzt und nur eingeschränkt für Liedbegleitungen einsetzbar.

Jedes diatonische Instrument ist zugleich ein pentatonisches.

Beispiel:
Auf einem Sopran-Glockenspiel mit den Tönen
c3, d3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4
können 5 verschiedene pentatonische Tonleitern gebildet werden (rote Töne entfernen):

c3, d3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4
c3, d3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4
c3, d3, e3, f3,fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4
c3, d3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4
c3, d3, e3, f3, fis3, g3, a3, b3, h3, c4, d4, e4, f4

Jeder Ton in jeder der fünf Tonleitern kann Grundton sein. Somit ergeben sich 25 Varianten. Warum soll ich ein rein pentatonisches Glockenspiel kaufen, wo diese Möglichkeiten fehlen?

Die Spielbarkeit rhythmischer Muster aus kurzen und langen Klängen
Eine Triangel klingt von Natur aus sehr lange. Der Klang kann aber jederzeit, zum Beispiel mit der Hand, gestoppt werden.

Ein Paar Schlagstäbe klingen von Natur aus kurz. Hier gibt es auch keinen Trick diesen Klang zu verlängern.

Ein Instrumentarium nur aus „Kurzklingern“ oder aus „Langeweilern” sollte deshalb vermieden werden.

Reichtum an Klangfarben
Deshalb ist auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Holz-, Metall- und Fellklingern zu achten. Außerdem sollte das Instrumentarium Mischklänge aus Schüttel- und Kratzinstrumenten zulassen.

Qualität und Umfang
Welche Qualität und welcher Umfang angeschafft werden kann, bestimmt wahrscheinlich das Budget.

Dies kann allerdings durch Gespräche mit Fördervereinen, Eltern, Sponsoren oder durch Vorspiele mit der Musikgruppe verbessert werden.

Ich bin davon überzeugt, dass Sie im Hinblick auf eine erfolgreiche Musikerziehung, mit mir folgende Forderung teilen und unterstützen: „Musikinstrumente müssen gut klingen und vor allen Dingen richtig gestimmt sein.”

Wolfgang Schmitz

Zum Seitenanfang